Hilfskampagne Interplast Switzerland vom Oktober 2024
Erneut fanden im Oktober 2024 zwei Hilfsaktionen von Interplast Switzerland statt.
Nachfolgend die Einsatzberichte der jeweiligen Leiter Dr. Volker Wedler und Dr. Jan Poell.
Léo, Burkina Faso 10.10.-19.10.24
Auch wenn sich die Einsatzorte nicht stark verändern, ist trotzdem keine Mission gleich wie die Vorherige. Dieses mal stand die Brustrekonstruktion im Vordergrund. Zusammen mit der Firma Motiva, vertreten durch den Inhaber und CEO JJ Chacon, welche uns die Implantate für die Rekonstruktionen spendete, einem begeisterten Gesundheitsminister von Burkina Faso und einem Videografen, gelang uns ein weiterer Schritt zur verbesserten rekonstruktiven Chirurgie nach Mammaresektionen bei Brusttumoren.
In unserem diesjährigen Einsatz konnten wir in Leo in Zusammenarbeit mit Prof. Zongo, der die Verbindung zur Universität, zu Patienten und zu den anderen Kollegen sicherstellt, Brustrekonstruktionen mit Eigengewebe, angleichende Brustverkleinerungen der Gegenseite und Ersatz durch Silicon Prothesen oder Eigengewebe uvm., operieren. Und: wir konnten die erste Brustrekonstruktion mit einem BauchHaut-Fett-Lappen unter mikrochirurgischen Bedingungen (sog. DIEP-Flap) in Burkina Faso durchführen. Ich bedanke mich bei unserem Koordinator Omar, bei Prof. Zongo und meinem Team für die brillante Zusammenarbeit, die uns dazu führte, Geschichte zu schreiben, bzw. zu operieren. Wenn wir dieses Projekt weiterführen, sehe ich eine grosse Chance für die betroffenen Frauen, eine «dem internationalem Standard» sehr nahe kommende Behandlung gegen den Brust Krebs erhalten zu können:
Mission Clinique Sédogo, Operieren in Afrika, Léo 20.-29.10.2024
Interplast Switzerland war unter meiner Führung zu fünft dieses Mal im Einsatz. Wir wurden von einem wie immer sehr freundlichen und unermüdlichen Team empfangen. Die Mitarbeiter vor Ort und unser Team hat sich von Anfang an sehr gut verstanden und in allen Belangen ergänzt.
Bei der ersten Triage haben wir 40 Patienten gesehen, einige kamen dann joch während unseres Aufenthaltes hinzu. Die meisten Belange waren Verbrennungen, Tumoren und LKG. Wir haben 22 Operationen erfolgreich durchführen können. Vor allem die Verbrennungsfolgen waren zum Teil grotesk. Ein Mädchen, das nicht laufen konnte wegen starken Kontrakturen in der Leiste und im Kniegelenk als Folge einer Verbrennung ging zwei Tage nach der Operation mit ihrem Vater spazieren. Das sind Erfolgsmomente die den Einsatz belohnen. Auch handchirurgisch konnten wir manchen Kindern helfen.
Der Einsatz war wie immer sehr erfolgreich und wegen der herzlichen Betreuung vor Ort sehr gemütlich.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Einsatz im kommenden Frühling.